WLB Blog · Württembergische Landesbibliothek · Wissen teilen
WLB Blog

#Ausstellung

© Dr. Nikola Herweg

„Ich komme mir vor wie ein Postpaket“.
Ilse und Helga Aichingers Briefwechsel zwischen London und Wien, 1939–1947

Nachdem nur Ilse Aichingers Zwillingsschwester Helga mit einem der letzten Kindertransporte Wien 1939 verlassen konnte, versuchten die Schwestern durch Briefe die bisher so selbstverständliche Nähe aufrechtzuerhalten. Sie hinterließen ein berührendes Zeugnis des Schicksals der ‚verschickten‘ Kinder und der Hoffnung und Verzweiflung der Zurückgebliebenen. Nikola Herweg, die im Deutschen Literaturarchiv Marbach die Exilbestände betreut, gibt Einblicke…

Hashtags auf einen Blick

© Dr. Kurt Grünberg

Uncle Joes Rückkehr nach Sögel – Kindertransporte und transgenerationale Trauma-Tradierung

Die Kinder wurden gerettet – so heißt es häufig, wenn von den Kindertransporten gesprochen wird. Was aber bedeutet eine solche Rettung für diejenigen, denen das Schicksal der meisten ihrer Angehörigen erspart blieb? Waren sie in irgendeiner Weise vorbereitet auf das, was sie erwarten würde? Wäre es überhaupt möglich gewesen, sie ›vorzubereiten‹? Wie erging es ihnen…

I said, ‚Auf Wiedersehen‘ – eine eindrucksvolle Ausstellung über den Kindertransport nach Großbritannien 1938/39

Der Kindertransport 1938/39 gehört ohne Frage zu den ambitioniertesten Rettungsaktionen während des Nationalsozialismus. Von Dezember 1938 bis September 1939 wurden mehr als 10.000 überwiegend jüdische Kinder aus Deutschland, Österreich, der Tschechoslowakei und Polen nach Großbritannien vor der nationalsozialistischen Verfolgung in Sicherheit gebracht. Verbunden damit sind berührende Schicksale vieler Familien. Eine Ausstellung, die ab dem 25.…

Die Sammlung Hugo Borst. Bücher, die die große und die kleine Welt bewegten

Eine Ausstellung, die vom 23. September bis 26. Oktober 2024 im Foyer des Neubaus der Landesbibliothek gezeigt wird, bietet einen Ausschnitt der Gesamtsammlung Hugo Borsts und zwar für die Jahre 1774, 1824 und 1874. Fassbar wird hier die thematische Vielfalt, aber auch die Tendenz, dass es neben den jeweils vorherrschenden geistesgeschichtlichen Strömungen immer auch abweichende…

© Dr. Claudia Albertini Schorn, Dr. Martin Huber

Die Gregorianische Kalenderreform. Geschichte trifft mathematische Präzision

Das Hauptziel der Reform von 1582, welche zur Schaffung des bei uns verwendeten Gregorianischen Kalenders geführt hat, war die korrekte Bestimmung des Osterdatums. Letzteres hängt sowohl von der Frühlings- Tagundnachtgleiche als auch vom Lauf des Mondes ab. Im Vortrag werden die historischen und astronomischen Hintergründe der Reform aufgezeigt, und es wird erklärt, wie die Fehler…

© Dr. Irmgard Müsch

Genau! Uhren und andere Zeitmesser

Warum hat eine Uhr eigentlich Hemmung(en)? Und wieso standen in manchen Kirchen gleich vier Sanduhren? Und was hat der Vogel Strauß mit der Zeitmessung zu tun? Diesen und anderen Fragen geht der Vortrag von Dr. Irmgard Müsch nach. Sie beschäftigt sich dabei auch mit der Geschichte der Räderuhr, ihrer technischen Entwicklung und ihrer Nutzung. Dr.…

© Prof. Dr. Alexander Honold

Zeit gestalten. Vom Kalender zur Literatur

Jahreszyklen, Jahreszeiten, Fest- und Feiertage gliedern das kulturelle Zeitgefühl und geben dem gesellschaftlichen Zusammenleben ein wiederkehrendes Muster. Wie stark unser Leben allgemein und besonders die Literatur als Zeitkunst von denjenigen Rhythmen und Bewegungsformen durchwirkt ist, mittels derer sich die Gestirne und Planeten auf Erden bemerkbar machen, wird deutlich, wenn wir den weit zurückreichenden Traditionslinien der…

Foto Felix Heinzer: © Stanford

Liturgie zwischen biblischer Geschichtserzählung und kosmischem Zeitrhythmus

Die Biblische Geschichte führt von der Schöpfung der Welt zu deren Ende, folgt also einem linearen Zeitstrahl. Hingegen ist die kultische Antwort auf diese Botschaft sowohl im Binnenraum des einzelnen Tages (einschließlich der Nacht) als auch im großen Wiederholungsrhythmus der Jahre  zyklischen Mustern verpflichtet. Dieser produktiven Spannung will der Vortrag auf unterschiedlichen Ebenen nachspüren. Dabei…

© Jürgen Rinderspacher

Viel zu wenig Zeit? Arbeitszeit und Nichtarbeitszeit im Wandel

Die Zeit ist immer auch eine „soziale Konstruktion“, hier spiegeln sich soziale Handlungen und Strukturen. Damit verbunden stehen Fragen zur Arbeitszeit. Der Vortrag geht den gesellschaftlichen Wandlungsprozessen der Arbeitszeit nach, fragt nach dem Verhältnis von Arbeitszeit und Nichtarbeitszeit. Neue Bedürfnisse und Lebensumstände bringen Modelle wie die „Work-Life-Balance“ hervor, worauf sich die Arbeitszeitpolitik einstellen muss. Die…

© Claudia Friedrich

„Es feiert ja jeder seins“. Der Kalender und die Konstruktion kollektiver Zeiten.

Seit seiner Erfindung strukturiert der Kalender natürliche Abläufe so, dass sich Menschengruppen im puren Nacheinander von hell/dunkel und warm/kalt orientieren können. Der Vortrag zeigt mit Blick auf die Geschichte, wie durch den Kalender auch die Zeit kollektive Identitäten schafft und welche Probleme daraus erwachsen können. Thomas Schmidt studierte Germanistik und Philosophie an der Universität Jena…


Schaufenster in die Sammlungen

Briefe und Fotos aus dem Elsass Über 100 Exponate vermitteln in der Ausstellung Elsass unterm Hakenkreuz einen Einblick in das Leben unter der deutschen Besatzung während des Zweiten Weltkriegs: Bücher, Briefe und Plakate spielen dabei ebenso eine Rolle wie Fotografien und das Medium Film. Bei vielen Stücken handelt es sich um Leihgaben der Bibliothèque nationale…

© Marie Muschalek

Zwischen Karlsruhe und Straßburg
Als Badens Beamte die Zivilverwaltung im Elsass übernahmen

Nach dem Sieg der deutschen Wehrmacht gegen die französischen Streitkräfte im Frühjahr 1940 richtete das NS-Regime im Elsass eine Zivilverwaltung ein, die de facto einer Annexion gleichkam. Für diese staatliche Bürokratie entsandte man Beamte und Beamtinnen aus dem benachbarten Baden nach Straßburg. Der Vortrag nimmt das tagtägliche Verwaltungshandeln, die Routinen und Handlungsspielräume dieser Männer und…

© Theresa Ehret

Die NS-Annexionsherrschaft im Elsass.

Interaktionen von ‚Herrschenden‘ und ‚Beherrschten‘ in Städten und Gemeinden Immer wieder wurde das annektierte Elsass als Labor für ideologische Experimente und die NS-Herrschaft in der Region als besonders radikales Terrorregime gedeutet. Aber wie gestaltete sich die Annexionsherrschaft in den elsässischen Kommunen, in denen Elsässer:innen ihren Alltag bewältigten und dabei mit lokalen Regimevertreter:innen interagieren mussten? Wie…

© Dr. Frédéric Stroh

Les Malgré-Nous - Zwangsrekrutierung der Elsässer und Lothringer 1942–1945

Die Einführung der Wehrpflicht im annektierten Elsass und Lothringen 1942 sollte die Einbindung der Elsässer und Lothringer an NS-Deutschland vervollständigen. Sie bewirkte im Gegenteil eine heftige Opposition gegen die Besatzer und riss für lange Zeit eine Kluft zu den anderen Franzosen auf. Die Geschichte der 130.000 Malgré-nous („Gegen unseren Willen“) ist heute Gegenstand intensiver Forschungs-…

© Ludger Syré

Gauleiter Robert Wagner und das Elsass

Robert Wagner war ein Nationalsozialist der ersten Stunde. Der Vortrag beleuchtet seine politische Karriere und sein besonderes Verhältnis zu Adolf Hitler, das auf seine Beteilung am Hitlerputsch 1923 zurückgeht. 1933 wurde Wagner Reichsstatthalter von Baden, 1940 Chef der Zivilverwaltung im Elsass. Hier ließ ihm Hitler freie Hand, die nationalsozialistische Volkstumspolitik umzusetzen und über Leben und…