Tagebücher liefern Einblicke in das individuelle Kriegserlebnis der Soldaten. Die Bibliothek für Zeitgeschichte (BfZ) in der Württembergischen Landesbibliothek sammelt seit über 100 Jahren solche Egodokumente und erweitert ständig ihre Bestände. Zum Abschluss unserer Serie „Einblicke in den Großen Krieg. Tagebücher der Jahre 1914 bis 1918 online“ stellen wir das digitalisierte Tagebuch von Curt Wilhelm Michael…
Die Quellengattung der Kriegstagebücher entwickelte sich bereits ab Ende des 18. Jahrhunderts. Während die ersten, erhaltenen Kriegstagebücher in deutscher Sprache aus dem Siebenjährigen Krieg stammen, erlebte die Diaristik in den Napoleonischen Kriegen des 19. Jahrhunderts ihren Durchbruch. Tagebuchssammlungen aus den deutschen Einigungskriegen 1864-1871 machten Kriegstagebücher in den 1910er-Jahren noch populärer. In der Kriegsberichterstattung hatte sich…
Digitalisierte Tagebücher der Bibliothek für Zeitgeschichte ermöglichen private Einblicke in den Lebensalltag von Soldaten während des Ersten Weltkriegs. Die Tagebücher unterscheiden sich dabei nicht nur durch die verschiedenen Kriegsschauplätze, sondern ebenso durch die Aufgabenbereiche und Ränge der Verfasser. Zudem schreibt jeder Autor anders. Meist hielten die Verfasser aufgrund zeitlicher Beschränkungen stichpunkthafte Angaben über die Erlebnisse…
Vor 110 Jahren begann am 1. August 1914 der bis dahin größte Konflikt der Menschheitsgeschichte. Am Ersten Weltkrieg beteiligten sich 40 Staaten. Über 17 Millionen Menschen verloren ihr Leben, davon alleine mindestens zwei Millionen deutsche Soldaten. Ein Teil der Soldaten hat die Kriegserlebnisse in persönlichen Zeugnissen festgehalten. Insbesondere Tagebücher können uns heute noch Einblicke in…
Eine Neuerwerbung der Bibliothek für Zeitgeschichte Die Württembergische Landesbibliothek erwarb im Juni 2023 auf der Ludwigsburger Antiquariatsmesse ein bedeutendes zeitgeschichtliches Dokument aus der Feder des französischen Literaten und Literaturnobelpreisträgers Romain Rolland (1866-1944). Es handelt sich um ein eigenhändig verfasstes Manuskript mit dem Titel Tous pour Torgler zur Verteidigung des im Reichstagsbrandprozess angeklagten KPD-Politikers Ernst Torgler…
Die Handschriftensammlung der ehemaligen Fürstlich Fürstenbergischen Hofbibliothek zu Donaueschingen zählt zu den bedeutendsten Privatsammlungen Europas. Nachdem das Land Baden-Württemberg die Sammlung im Jahr 1993 erwerben konnte, wurde sie auf die beiden Landesbibliotheken in Stuttgart und Karlsruhe aufgeteilt. Bereits im 19. Jahrhundert hatte der Donaueschinger Bibliothekar Karl August Barack den ersten gedruckten Katalog dieser Sammlung veröffentlicht.…
Auf der diesjährigen Antiquariatsmesse in Ludwigsburg (15. – 17. Juni 2023) konnte die Württembergische Landesbibliothek das Freundschaftsalbum der Elise Kolb erwerben. Dieses Album enthält 24 handschriftliche Eintragungen, darunter eine des 1804 in Ludwigsburg geborenen Dichters Eduard Mörike (Bl. 31r). In den Jahren 1851 bis 1866 gab Mörike literarischen Unterricht für die Schülerinnen des Katharinenstifts in…
Am 18. Januar ist unser langjähriger Kollege Clytus Gottwald im Alter von 97 Jahren verstorben. Ein außerordentliches Leben, welches auch für vier Personen viel gewesen wäre. Clytus Gottwald hatte in Tübingen und Frankfurt Musikwissenschaften, Soziologie und evangelische Theologie studiert und im Bereich alter Musik über Johannes Ghiselin – einen international wirksamen Komponisten des 15. Jahrhunderts…
Seit August 2019 werden in einem Gemeinschaftsprojekt der Handschriftenzentren der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart und der Universitätsbibliothek Leipzig mit der Badischen Landesbibliothek die Handschriften aus dem Benediktinerkloster St. Georgen im Schwarzwald digitalisiert und wissenschaftlich erschlossen. Nur sehr wenige der ca. 110 Handschriften sind in St. Georgen selbst entstanden, der allergrößte Teil gelangte über Erwerbungen des 17.…