Der Weg der Deutschen von 1942 bis heute, vom Volk der Täter zur moralischen Nation – eine neue, einzigartige Perspektive auf die deutsche Geschichte: Erstmals erzählt der Historiker Frank Trentmann die Geschichte Deutschlands der letzten 80 Jahre aus dem Blickwinkel der Moral. Wie kam es dazu, dass die Deutschen nach Shoah und Vernichtungskrieg im Jahr…
Poniemieckie heißt in Polen das ehemals Deutsche: Orte, Gebäude, Gegenstände, die von Deutschen zurückgelassen wurden, als sie am Ende des Zweiten Weltkriegs gen Westen flüchteten. Die neuen Besitzer waren Polen, oft selbst Vertriebene oder Umgesiedelte. Karolina Kuszyk beschreibt die damaligen deutsch-polnischen Verhältnisse und fragt, ob die deutsche Vorkriegsgeschichte dieser Gebiete für die heute dort lebenden…
Buchvorstellung mit Sven Felix Kellerhoff Das Vorhaben war so kühn wie radikal: Anfang November 1923 setzen Adolf Hitler und seine gewaltbereite Anhängerschaft alles auf eine Karte. Zuerst sollte in München und anschließend in ganz Deutschland die Macht übernommen werden – mit kompromissloser Härte und roher Gewalt. Die Aktion scheiterte krachend, doch ihr wirkliches Gefahrenpotenzial wird…
Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat im Februar vergangenen Jahres eine Zeitenwende eingeläutet. Die aggressiv-imperiale Politik von Präsident Putin fordert die europäische Friedensordnung und die liberalen Demokratien heraus. Vor allem Deutschland musste seine Beziehungen zu Russland radikal neu justieren. In seinem aktuellen Buch bilanziert der renommierte Historiker Gerd Koenen sein jahrzehntelanges Nachdenken über Russland.…
Psychisch erkrankte Offiziere in Deutschland (1890–1939) Welche Anforderungen stellten Militär, Medizin, Politik und Gesellschaft an die nervliche Belastbarkeit von Offizieren im Krieg in Deutschland zwischen 1890 und 1939? Wie gingen sie mit psychisch erkrankten Offizieren um? Wie nahmen die Betroffenen selbst ihre Erkrankungen wahr? Und welche Auswirkungen hatten diese auf ihr Selbstbild und ihre Lebensläufe?…
1923 wird zum politischen und ökonomischen Wendejahr für Deutschland. Zwischen schwindelerregenden Brotpreisen, eskapistischen Tanzabenden, der folgenreichen Ruhrbesetzung und der Einführung der Rentenmark begleitet Jutta Hoffritz vier Deutsche durch das Jahr. Durch ihren Kampf. Ihren Alltag. Ihre Verhängnisse. Wir erleben, wie Anita Berber – Berlins begehrteste Tänzerin – auf dem Zenit ihrer Karriere dem Rausch verfällt,…
Hommage à Hermann Lenz Zwischen 1963 und 1975 schrieb Hermann Lenz für das Magazin „Stuttgarter Leben“ Berichte über Expeditionen in seine eigene Stadt. Das Lebensgefühl der Zeit, wie es in den Begleitfotos der Illustrierten eingefangen ist, schaute Lenz dabei eher befremdet an. Sein Blick richtete sich vielmehr auf das vergangene Leben der Straßen, Plätze und…
Besitzvermerke in den wenigen Büchern, die jüdische Emigranten nach 1933 auf der Flucht mitnehmen konnten, liefern Hinweise darauf, wie es ihnen im Exil ergangen ist. Der Stuttgarter Historiker Prof. Dr. Dr. h. c. Robert Jütte stellt sein gerade erschienenes Buch vor, in dem zehn solcher Einzelschicksale geschildert werden. Die meisten der ehemaligen Besitzer:innen haben überlebt,…
Die emeritierte Tel Aviver Professorin Shulamit Volkov, die einem breiteren Publikum durch ihre Rathenau-Biographie bekannt geworden ist, hat den vielbeachteten Versuch unternommen, die deutsche Geschichte konsequent aus jüdischer Sicht zu erzählen. Im Gespräch mit dem Stuttgarter Historiker Robert Jütte wird sie ihr neuestes Werk „Deutschland aus jüdischer Sicht“ vorstellen. Zu hören sind die Stimmen von…
Wer waren jene jüdischen Menschen, die nach den Erfahrungen von Shoah, Verfolgung und Exil, ihre Zukunft in einem sozialistisch transformierten Nachkriegsdeutschland suchten? Warum engagierten sich Juden in einem Staat, der sie und ihre Geschichte(n) weitgehend aus dem „antifaschistischen Gedächtnis“ der DDR-Gesellschaft zu tilgen suchte? Anetta Kahane und Martin Jander haben eindrucksvolle jüdische Biografien versammelt, die…
Hexen, Wunderheiler und die Geister der Vergangenheit im Nachkriegsdeutschland. Ein Spuk apokalyptischer Visionen und Obsessionen des Bösen sucht Deutschland nach der Niederlage 1945 heim. Bei Massenveranstaltungen treten Messiasgestalten und Wunderheiler auf. Verschwörungserzählungen haben Hochkonjunktur. Bruno Gröning ruft zur „Großen Umkehr“ und leitet einen göttlichen „Heilstrom“ an Kranke weiter. Eine zwanghafte Beschäftigung mit dem Bösen verbindet…
Sommer 1825. Zwei Tübinger Studenten entdecken während eines gemeinsamen Tagtraums die Südseeinsel Orplid – einen poetischen Ort, der sie ein Leben lang nicht loslässt. Kurt Oesterle schenkt dieser merkwürdigsten Erscheinung der deutschen Literatur Konturen und erzählt von der besonderen Freundschaft ihrer Schöpfer Ludwig Amandus Bauer und Eduard Mörike. Mörike und Bauer schaffen mit Orplid ein…
Zwölf Mädchen. Sie alle schreiben 1968 in das Poesiealbum von Pascale Hugues. Die Adjektive, mit denen sie dichten, lauten klein, süß, bescheiden. Niemals stolz, mutig, ehrgeizig. Diese Eigenschaften sind nur für Männer vorgesehen. 50 Jahre später macht sich Pascale Hugues auf die Suche nach diesen Mädchen, erzählt von ihren Leben als Frauen. Und porträtiert eine…
Wilhelm Hoffmann (1901–1986) war ab 1945 fast 25 Jahre lang Direktor der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart (WLB). Nun ist im Thorbecke Verlag ein Sammelband zu Leben und Wirken Hoffmanns erschienen. Wilhelm Hoffmann wurde als Sohn eines Theologen in Stuttgart geboren. Nach dem Abitur und dem Besuch Evangelischer Seminare studierte er in Tübingen und Marburg Theologie. Im…
Die Bibliothek für Zeitgeschichte präsentiert in Zusammenarbeit mit dem Haus der Geschichte Baden-Württemberg eine Buchvorstellung mit dem Historiker Professor Dr. Benjamin Ziemann (Sheffield). Die erste deutsche Republik ist mehr als nur eine Warnung vor den Gefährdungen der parlamentarischen Demokratie oder die Vorgeschichte des „Dritten Reichs“. Sie war in politischer wie in kultureller Hinsicht ein Experiment.…
Die Bibliothek für Zeitgeschichte präsentiert in Zusammenarbeit mit der Stiftung Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus eine Buchvorstellung mit dem Historiker Professor Dr. Jacco Pekelder (Münster). Nach dem Ende der Monarchie in Deutschland engagierten sich führende Mitglieder der kaiserlichen Familie in der rechten Szene der Weimarer Republik und des beginnenden NS-Regimes. Aber haben die Hohenzollern dem Nationalsozialismus „in erheblichem Maße…