
Gerahmte Gewalt. Fotoalben von Deutschen im „Osteinsatz“ und die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg
Buchvorstellung mit Dr. Jürgen Matthäus
Sie liegen in Schubladen und Kellern von Wohnhäusern, auf Verkaufstischen von Flohmärkten sowie in der Bibliothek für Zeitgeschichte in der Württembergischen Landesbibliothek: Private Fotoalben sind materielle Zeugnisse, wie Deutsche den Zweiten Weltkrieg erlebten und wie sie ihn erinnert wissen wollten. Einige Alben haben in Ausstellungen oder Publikationen Aufmerksamkeit erregt; dennoch hat sich die Forschung bislang nur ansatzweise mit ihnen befasst. Basierend auf der Auswertung einiger Hundert Privatalben und mit Fokus auf den deutschen Vernichtungskrieg „im Osten“ untersucht Jürgen Matthäus, was ihre Kriegserzählung ausmacht, wie sie Gewalt repräsentierten und welche Spuren ihr Bild deutscher Verbrechen und deutscher Opferschaft bis heute im Familiengedächtnis hinterlassen hat.
Dr. Jürgen Matthäus leitete von 2005 bis März 2025 die Forschungsabteilung am Jack, Joseph and Morton Mandel Center for Advanced Holocaust Studies des United States Holocaust Memorial Museum in Washington, D.C. Er hat zahlreiche Publikationen zur Shoah vorgelegt.
Was? Buchvorstellung, Dr. Jürgen Matthäus (Washington)
Wann? 10. Dezember 2025, 18 Uhr
Wo? Württembergische Landesbibliothek, Saal (Konrad-Adenauer-Str. 10, 70173 Stuttgart)
Wie? Hybrid-Veranstaltung; vor Ort und im Livestream