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Gemeinsam sind wir stark

Vielen ist noch der Brand in der Anna-Amalia-Bibliothek Weimar oder der Einsturz des Stadtarchivs Köln in Erinnerung. Die wertvollen Bestände von Kultureinrichtungen können durch Wasser oder Feuer beschädigt bzw. vernichtet werden. Solche Schäden an einzelnen Bänden sind häufig durch konservatorische Maßnahmen und Restaurierungen zu bewältigen. Anders verhält es sich, wenn große Mengen an Objekten, ganze Gebäudebereiche und Sammlungen betroffen sind. Einzelnen Institutionen fehlen für ein schnelles und koordiniertes Handeln dann womöglich die personelle Kapazität sowie die Infrastruktur, um den Schaden in Grenzen zu halten. Deswegen haben sich mehrere Kultureinrichtungen in einem seit 2013 bestehenden Notfallverbund Stuttgart zusammengeschlossen, um sich für solche Szenarien gemeinsam zu wappnen. Im Fall einer Großhavarie unterstützt man sich außerdem gegenseitig und kooperiert dabei eng mit der Feuerwehr.

Am 13. Oktober 2020 fand eine gemeinsame Übung des Notfallverbundes Stuttgart statt. Dabei sollte geprüft werden, inwieweit die Alarmierung der beteiligten Institutionen funktioniert. Die Umstände eines fingierten Notfalls in einer Partnerinstitution wurden in einer Telefonkette weitergegeben. Verbunden damit war die Aktivierung der jeweils hauseigenen Notfallgruppe. Gegenstand der Rückmeldung an die vom Notfall betroffene Einrichtung sollte sein, wie viele Personen für unterstützende Arbeiten (Sicherung, Bergung, Sortierung, Stabilisierung, Transport) zur Verfügung gestellt werden könnten. Vorhandenes Expertenwissen z.B. für die Behandlung von Papierobjekten sollte angegeben werden, ebenso das Volumen des benötigten Materials (z.B. Zahl von Transportkisten).

In der Landesbibliothek kamen 21 Personen aus der eigenen Notfallgruppe zusammen. Dabei wurde der Inhalt der Notfallkisten durch die Notfallbeauftragten der WLB erläutert. Außerdem wurden die unterschiedlichen Arbeitsschritte im Fall eines Notfalleinsatzes angedeutet und der „Pocket Guide Notfall“ mit Kurzinformationen für die ersten Schritte und zum angemessenen Umgang mit verschiedenen Objekten verteilt.

Gerade in Notfällen bewährt sich für den Notfallverbund wie für die einzelne Institution das Motto „Gemeinsam sind wir stark“.