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Anti-KKW-Demonstration in Weisweil, Foto: Meinrad Schwörer

Bürgerbeteiligung als Lösung?
Dynamik zwischen Protest und staatlichem Handeln

Große Bauvorhaben und Industrieansiedlungen führen regelmäßig zu politischen Auseinandersetzungen. Vielfach entstehen lokale Bürgerinitiativen, weil Betroffene ihre Belange bei den Parteien nicht ausreichend berücksichtigt sehen, aber in einigen Fällen – für die hier der vor fünfzig Jahren entstandene Widerstand gegen das geplante Kernkraftwerk in Wyhl in Südbaden steht – werden sehr grundsätzliche Fragen verhandelt und führen die Proteste zu größeren politischen Auseinandersetzungen. Oft ist dieser Streit mit anhaltendem Unfrieden und politischer Resignation verbunden. In der Podiumsdiskussion wird der Frage nachgegangen, inwieweit Bürgerbeteiligungen ein Mittel sein können, konfliktbehaftete Situationen erfolgreich zu lösen und dabei die Demokratie zu stärken.

Barbara Bosch ist seit 2021 ehrenamtliche Staatsrätin für Zivilgesellschaft und
Bürgerbeteiligung und damit Mitglied der Landesregierung Baden-Württembergs. Die studierte Kunsthistorikerin und Politikwissenschaftlerin war für das Deutsche Rote Kreuz und die Stadt Fellbach tätig, bevor sie von 2003 bis 2019 Oberbürgermeisterin von Reutlingen und dabei zwischen 2011 und 2017 Präsidentin des Städtetags Baden-Württembergs war. Seit 2018 ist sie außerdem ehrenamtliche Präsidentin des DRK-Landesverbands.

Philipp Gassert ist seit 2014 Professor für Zeitgeschichte an der Universität Mannheim. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Geschichte Nordamerikas und des deutsch-amerikanischen Verhältnisses, die Geschichte der Bundesrepublik im Kalten Krieg und die Entwicklung von Protesten im 19. und 20. Jahrhundert. Er lehrte zuvor in Heidelberg, München, Philadelphia und Augsburg und legte 2018 mit „Bewegte Gesellschaft. Deutsche Protestgeschichte seit 1945“ eine vielbeachtete Darstellung zur Etablierung des Protestes als Teil der politischen Kultur der Bundesrepublik vor.

Die Veranstaltung gehört zum Begleitprogramm der Ausstellung „Atom.Strom.Protest.“, die bis zum 27. August 2023 in der Württembergischen Landesbibliothek zu sehen ist. Zu danken ist der Baden-Württemberg Stiftung sowie dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg für die finanzielle Unterstützung.

 

Was? Diskussion mit Staatsrätin Barbara Bosch und Prof. Dr. Philipp Gassert im Begleitprogramm zur Ausstellung Atom. Strom. Protest.

Wann? 10. Juli 2023, 18 Uhr

Wo? Württembergische Landesbibliothek, Saal (Konrad-Adenauer-Str. 10, 70173 Stuttgart)

Wie? Hybrid-Veranstaltung; vor Ort und im Livestream

 

Die Online-Teilnahme findet via WebEx statt. Über den Zugangslink gelangen Sie direkt in den digitalen Saal, der ab 17:45 Uhr freigeschaltet ist. Mit der Teilnahme akzeptieren Sie die Datenschutzrichtlinien von WebEx.

Anleitung zur Teilnahme an der Online-Veranstaltung mit WebEx

Die Veranstaltung wird aufgezeichnet und anschließend über L.I.S.A. – Wissenschaftsportal der Gerda Henkel Stiftung veröffentlicht. Bild- und Tonaufnahmen von Veranstaltungsteilnehmenden werden nicht veröffentlicht.

Weiterführenden Informationen

Link zur Homepage der Ausstellung mit Begleitprogramm
Link zum digitalen Ausstellungsflyer
Link zum Veranstaltungsprogramm der WLB

Link zur Webseite von Staatsrätin Barbara Bosch beim Staatsministerium Baden-Württemberg
Link zur Literatur von Staatsrätin Barbara Bosch im WLB-Katalog Plus

Link zur Webseite von Prof. Dr. Philipp Gassert an der Universität Mannheim
Link zur Literatur von Prof. Dr. Philipp Gassert im WLB-Katalog Plus

Begleitband zur Ausstellung: Atom. Strom. Protest. 50 Jahre Wyhl und anderswo, Jan Thorbecke Verlag, ISBN 978-3-7995-1988-5 (25 €)
Literatur zur Ausstellung
finden Sie in Auswahl im Handapparat auf Ebene A1 (neben der Zeitungslounge)