Wissen teilen III – Anerkennung des Beitrags der Landesbibliotheken für die wissenschaftliche Informationsinfrastruktur des Landes

Mit der am 1. Januar in Kraft getretenen Novelle des Landeshochschulgesetzes haben die beiden Landesbibliotheken in § 28 Abs. 4 ausdrückliche Anerkennung als Teil der wissenschaftlichen Informationsinfrastruktur des Landes gefunden. Natürlich sind die Sondersammlungen der Landesbibliothek schon lange in die Forschung eingeführt. In den letzten Jahren hat sich darüber hinaus der Anteil der Studierenden der Hochschulen und Universitäten an unseren Leserinnen und Lesern erhöht und erreichte 2020 – 56 %. Diese studieren nicht nur geistes- und sozialwissenschaftliche Fächer an der Universität Stuttgart, für welche wir seit 1969 wesentliche Teile der Literaturversorgung übernommen haben. Die Arbeitsplätze in der Bibliothek und die Schulungen werden auch gerne von anderen Studierenden genutzt.

Auch mit der Fernleihe und dem Bücherauto unterstützt die Landesbibliothek vor allem die Universitäten und Hochschulen des Südwestens. Wesentlich hierfür sind ihre Stärke in geisteswissenschaftlichen Fächern und das seltene Material aus der Pflichtabgabe der Regierungsbezirke Stuttgart und Tübingen sowie die einzigartigen Bestände der Sondersammlungen, wie z. B. die dokumentarischen Materialien der Bibliothek für Zeitgeschichte. Viele spezielle und nur lokal oder regional verbreitete Titel werden nur von uns dauerhaft aufbewahrt. So bildet die Landesbibliothek einen wichtigen Knoten im Netz für die gedruckte Überlieferung.

Ohne Arbeitsteilung und Zusammenarbeit wäre das Bibliothekswesen in Deutschland bei weitem nicht so leistungsfähig. Die Landesbibliothek engagiert sich darüber hinaus in der bibliothekarischen Ausbildung und der Entwicklung der technischen Infrastruktur der Wissenschaftlichen Bibliotheken des Landes. Neben der Zusammenarbeit bietet sie zugleich einen Platz für die Wissenschaften an der Stuttgarter Kulturmeile, an dem alle willkommen sind.