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Das 18. Jahrhundert im Fokus

Seit dem 1. Dezember 2020 beteiligt sich die Württembergische Landesbibliothek Stuttgart aktiv am Projekt „Digitalisierung und Erschließung der im deutschen Sprachraum erschienenen Drucke des 18. Jahrhunderts (VD18)“. Dabei handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt, an dem in mehreren Phasen seit mehr als zehn Jahren die meisten wissenschaftlichen Bibliotheken mit umfangreichen Altbeständen in Deutschland teilgenommen haben. Wie in den vorangehenden Projekten VD16 und VD17 (für das 16. bzw. 17. Jahrhundert) ist das Ziel, eine Nationalbibliographie zu den Druckerzeugnissen des damaligen deutschen Sprachraums zu erstellen. Dazu gehören auch fremdsprachige, aber in Druckorten des deutschen Sprachraums erschienene, sowie deutsche, außerhalb des deutschen Sprachraums gedruckte Schriften. Bei der Katalogisierung wird auf eine besondere Zuverlässigkeit geachtet. Komfortabel ist die Verknüpfung der Katalogisierung mit der Digitalisierung, so dass die nachgewiesenen Werke vom jeweiligen Arbeitsplatz der Leser aus online eingesehen werden können. Die Digitalisate erfahren eine strukturelle Gliederung, was die Orientierung zumal in umfangreicheren Schriften erleichtert.

Die WLB schätzt ihren Bestand auf über 80.000 relevante Drucke aus dem 18. Jahrhundert. Wegen des kooperativen Verfahrens des bundesweit angelegten Projektes ist ein Großteil der jeweiligen Ausgaben bereits von anderen Bibliotheken bearbeitet worden und steht in den überregionalen Katalogen und Portalen online zur Verfügung. Die WLB wird in einer ersten dreijährigen Projektphase zwischen 4.000 und 5.000 Druckwerke bearbeiten. Zu den Arbeitsschritten gehört es, bestehende Titelaufnahmen zu verbessern oder neue zu erstellen, Fehler zu bereinigen, Normdaten für Personen oder Institutionen anzulegen und zu verknüpfen, schließlich die Bände zu digitalisieren und für diese Gliederungselemente und Informationen wie z.B. Kapitelüberschriften (sog. Metadaten) zu erfassen. Zudem werden Angaben zu den vorliegenden Literaturgattungen bzw. fachlichen Zuordnungen erfasst. Bei dieser Gelegenheit werden auch spezifische Eigenschaften der vorliegenden Exemplare wie Hinweise auf Vorbesitzer (Provenienzen) sowie Besonderheiten von Einbänden dokumentiert. Perspektiven für ein Anschlussprojekt beruhen auf erst teilweise erschlossenen Beständen des 18. Jahrhunderts wie Amtsdruckschriften und Familienpredigten sowie auf raren Ausgaben der umfassenden Bibelsammlung.

 

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