
Zeit gestalten. Vom Kalender zur Literatur
Jahreszyklen, Jahreszeiten, Fest- und Feiertage gliedern das kulturelle Zeitgefühl und geben dem gesellschaftlichen Zusammenleben ein wiederkehrendes Muster. Wie stark unser Leben allgemein und besonders die Literatur als Zeitkunst von denjenigen Rhythmen und Bewegungsformen durchwirkt ist, mittels derer sich die Gestirne und Planeten auf Erden bemerkbar machen, wird deutlich, wenn wir den weit zurückreichenden Traditionslinien der neuzeitlichen Kalenderordnung nachgehen. So sind beispielsweise die Zwölfzahl der Monate und Tierkreiszeichen, die sieben Planeten und Wochentage, überhaupt: der Rundlauf des Uhrzeigers auf dem Zifferblatt und die Ausgestaltungen der täglichen Hell-Dunkel-Lichtwechsel auffällige, aber alltägliche Erscheinungen unseres Zeiterlebens, die auf astronomische Grundlagen zurückreichen. Zeit zu gestalten, ist eine Aufgabe, bei der die Literatur den Vorgaben des Kalenders folgt; erstaunlich viele Gedichte, Erzählungen und ganze Romane betreiben nichts anderes als ein Spiel um die Zeit.
Alexander Honold wurde 1962 in Valdivia (Chile) geboren. Er lehrt Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Basel (Schweiz). Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen Kulturtheorie der Moderne, Erzählforschung, Nature Writing, Briefkorpora und Netzwerkbildung, Literatur und Musik.
Was? Vortrag von Prof. Dr. Alexander Honold im Begleitprogramm zur Ausstellung Geteilte Zeit
Wann? 9. Juli 2024, 18 Uhr
Wo? Württembergische Landesbibliothek, Saal (Konrad-Adenauer-Str. 10, 70173 Stuttgart)
Wie? Hybrid-Veranstaltung; vor Ort und im Livestream
Für die Teilnahme in Präsenz ist keine Anmeldung erforderlich. Die Online-Teilnahme findet via WebEx statt. Über den Zugangslink gelangen Sie direkt in den digitalen Saal, der ab 17:45 Uhr freigeschaltet ist. Mit der Teilnahme akzeptieren Sie die Datenschutzrichtlinien von WebEx.
Anleitung zur Online-Teilnahme via WebEx