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Mord im Stammbuch - eine editorische Spurensuche

Der Ermordete und sein Mörder verfallen üblicherweise der damnatio memoriae; sie werden aus dem Gedächtnis verbannt. In Stammbüchern findet man verschiedene Möglichkeiten der damnatio memoriae: von einfachen nachträglichen Streichungen einer Eintragung, begleitet von einem darunter geschriebenen deleatur apostata, von Märtyrern, die sich vor dem namengebenden Ausscheiden aus dem hiesigen Leben in einem Stammbuch auf gleichsam irdische Weise verewigten, bis hin zu Mördern, von denen keiner mehr spricht, oder Einträgern, die auf seltsame Weise zu Tode gekommen sind. Von solchen erstaunlichen, bizarren und seltsamen Phänomenen handelt der Vortrag.

Dr. Eva Raffel bearbeitete von 2008 bis 2018 die weltweit größte Stammbuchsammlung in der Herzog Anna Amalia Bibliothek (HAAB) in Weimar. Von 2019 bis 2021 betreute und katalogisierte sie die Stammbuchsammlung der WLB. Frühere Tätigkeiten betrafen die Erschließung der Inkunabeln in der BLB Karlsruhe (2002-2004) sowie HAAB Weimar (2004-2007). Eva Raffel studierte Germanistik, Philosophie und Mittellatein in Heidelberg, wo sie mit einer Arbeit über das Ostjudentum im Werke von Joseph Roth und Arnold Zweig promoviert wurde. Sie hat an zahlreichen Ausstellungen u.a. in Weimar, Tübingen und Karlsruhe gearbeitet.

 

Was? Vortrag von Dr. Eva Raffel im Begleitprogramm zur Ausstellung  Freunde sammeln. Begegnungen und Netzwerke in Freundschaftsbüchern aus vier Jahrhunderten.

Wann? 28.02.2023, 18 Uhr

Wo? Württembergische Landesbibliothek, Saal (Konrad-Adenauer-Str. 10, 70173 Stuttgart)

Wie? Hybrid-Veranstaltung; vor Ort und im Livestream

 

Die Online-Teilnahme findet via WebEx statt. Über den Zugangslink gelangen Sie direkt in den digitalen Saal, der ab 17:45 Uhr freigeschaltet ist. Mit der Teilnahme akzeptieren Sie die Datenschutzrichtlinien von WebEx.

Anleitung zur Teilnahme an der Online-Veranstaltung mit WebEx

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