Verlorene Bibliotheken, vergessene Leserinnen:
Fürstinnen der Frühen Neuzeit und das Schicksal ihrer Bücher

Die Forschung hat sich in den letzten Jahrzehnten zunehmend mit der Rolle der Fürstin bei Hof beschäftigt, besonders in Hinblick auf ihre Netzwerke und ihre Handlungsspielräume. Eher am Rande werden Fragen ihrer Sammeltätigkeit oder ihres Buchbesitzes behandelt. Der Vortrag befasst sich mit Quellen, vor allem Listen und Inventaren, die Schlaglichter auf unbekannte Büchersammlungen von Fürstinnen des späten 16. und 17. Jahrhunderts werfen. Zu den Fragen gehören: Wie sahen diese Kammerbibliotheken aus, wo wurden Bücher aufgestellt und wie genutzt, bei welchen Anlässen gerieten Sammlungen in Bewegung und wie wurden sie zerstreut?

Dr. Jill Bepler war bis zu ihrer Pensionierung 2018 Leiterin der Abteilung für Stipendien und Konferenzen an der Herzog August Bibliothek (HAB) in Wolfenbüttel, einer der bedeutendsten frühneuzeitlichen Büchersammlungen in Europa. Ihre Dissertation schrieb sie über Ferdinand Albrecht, Duke of Braunschweig-Lüneburg (1636-1687). A traveller and his travelogue. Jill Bepler ist unter anderem Mitglied der Gesellschaft der Freunde – HAB sowie des Core Scholar Team Centre for Privacy Studies an der Universität Kopenhagen. Sie hat zu verschiedenen Themen der Hofkultur, des Sammelns und Reisens sowie zum Thema Fürstinnenbibliotheken publiziert.

 

Was? Vortrag von Dr. Jill Bepler im Begleitprogramm der Ausstellung Bücherleben. Bücher erzählen ihre Geschichte

Wann? 15.12.2022, 18 Uhr

Wo? Württembergische Landesbibliothek, Saal (Konrad-Adenauer-Str. 10, 70173 Stuttgart)

Wie? Hybrid-Veranstaltung; vor Ort und im Livestream