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Foto Uffa Jensen: © Technische Universität Berlin (Presseabteilung)

Ein antisemitischer Doppelmord

Die vergessene Geschichte des Rechtsterrorismus in der Bundesrepublik

Am 19. Dezember 1980 wurden Shlomo Lewin, der ehemalige Vorsitzende der jüdischen Gemeinde Nürnberg, und seine Lebensgefährtin Frida Poeschke in ihrem Haus in Erlangen erschossen. Die genauen Umstände der Bluttat blieben lange ungeklärt. Kaum ein zeitgeschichtlich bedeutendes Ereignis wurde so aggressiv vergessen wie dieser antisemitische Doppelmord. Uffa Jensen rekonstruiert die Tat und ihre Hintergründe. Er folgt den Verbindungen zur Palestine Liberation Organization (Palästinensische Befreiungsorganisation), beleuchtet die Rolle der Wehrsportgruppe Hoffmann und stellt das Attentat in Bezug zu den weiteren Anschlägen des Jahres 1980, in dem in der Bundesrepublik mehr Menschen durch (rechten) Terror ums Leben kamen als in jedem anderen Jahr. Dabei macht Jensen die Muster im Umgang mit Rechtsterrorismus sichtbar, die sich künftig mehrfach wiederholen sollten – eine bis heute anhaltende Geschichte aus Gewalt, Verharmlosung und Verdrängung.

Prof. Dr. Uffa Jensen ist seit 2017 Professor und stellvertretender Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung an der Technischen Universität Berlin. Bereits sein Buch „Zornpolitik“ (Suhrkamp 2017) beschäftigte sich mit Rechtspopulismus und Antisemitismus. Uffa Jensen ist Gründungsmitglied des Arbeitskreises „Geschichte & Theorie“, der seit 1995 existiert. Er ist seit 2007 Mitglied der Wissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaft des Leo-Baeck-Instituts in der Bundesrepublik Deutschland.

 

Was? Vortrag von Prof. Dr. Uffa Jensen in der Vortragsreihe der Bibliothek für Zeitgeschichte

Wann? 22.03.2023, 18 Uhr

Wo? Württembergische Landesbibliothek, Saal (Konrad-Adenauer-Str. 10, 70173 Stuttgart)

Wie? Hybrid-Veranstaltung; vor Ort und im Livestream

 

Eine gemeinsame Veranstaltung des Stadtarchivs Stuttgart und der Bibliothek für Zeitgeschichte in der Württembergischen Landesbibliothek.

Die Online-Teilnahme findet via WebEx statt. Über den Zugangslink gelangen Sie direkt in den digitalen Saal, der ab 17:45 Uhr freigeschaltet ist. Mit der Teilnahme akzeptieren Sie die Datenschutzrichtlinien von WebEx.

Anleitung zur Teilnahme an der Online-Veranstaltung mit WebEx

Die Veranstaltung wird aufgezeichnet und anschließend über L.I.S.A. – Wissenschaftsportal der Gerda Henkel Stiftung veröffentlicht. Bild- und Tonaufnahmen von Veranstaltungsteilnehmer:innen werden nicht veröffentlicht.

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