„Der Stürmer“ und seine Leser. Ein analoges antisemitisches Netzwerk
„Wie konnte das geschehen?“ ist eine der meist gestellten Fragen bei der Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Diktatur. Lange Jahre basierten Erklärungsversuche auf der Vorstellung von einer „allmächtigen“ NS-Propaganda und „verführten“ Deutschen. Auch 100 Jahre nach dem Erscheinen der ersten Ausgabe des wohl bekanntesten, radikal-antisemitischen NS-Propagandablatts „Der Stürmer“ gilt dessen Leserschaft geradezu als Musterbeispiel erfolgreicher „Gehirnwäsche“.
Melanie Wager widerlegt diese Annahme: Anhand historischer Quellen zeigt sie die Wirkung des populären Massenmediums in einer bis dato unbekannten Dimension auf – weg von der indoktrinierten, weitgehend passiven Leserschaft hin zur bewussten Interaktion der Leserinnen und Leser mit der „Stürmer“-Schriftleitung.
Dr. Melanie Wager studierte Geschichte, Buch- und Medienwissenschaft an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Seit 2011 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin und Kuratorin der neuen Dauerausstellung am Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände in Nürnberg. 2023 erschien ihre Dissertation „Der Stürmer und seine Leser – Ein analoges antisemitisches Netzwerk“ bei Metropol.
Was? Buchvorstellung, Dr. Melanie Wager (Nürnberg)
Wann? 4. Dezember 2024, 18 Uhr
Wo? Württembergische Landesbibliothek (Konrad-Adenauer-Str. 10, 70173 Stuttgart)
Wie? Hybrid-Veranstaltung; vor Ort und im Livestream
Eine gemeinsame Veranstaltung des Stadtarchivs Stuttgart und der Bibliothek für Zeitgeschichte in der Württembergischen Landesbibliothek.
Die Veranstaltung wird aufgezeichnet und anschließend über L.I.S.A. – Wissenschaftsportal der Gerda Henkel Stiftung veröffentlicht. Bild- und Tonaufnahmen von Veranstaltungsteilnehmenden werden nicht veröffentlicht.