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Foto Fahndungsplakat ‚Mord Erzberger!‘: Haus der Geschichte Baden-Württemberg. / Foto Christopher Dowe: Privat.

Der Mord an Matthias Erzberger – eine Mahnung für die heutige Zeit

Im Rahmen des Erzberger-Jahres 2021 und des Projektes „100 Köpfe der Demokratiegeschichte“ veranstaltete die Bibliothek für Zeitgeschichte in Zusammenarbeit mit dem Haus der Geschichte Baden-Württemberg am 9. Juni einen Online-Vortrag mit dem Historiker Dr. Christopher Dowe, Autor mehrerer Arbeiten zu Matthias Erzberger und Kurator der Ausstellung in der Erinnerungsstätte Matthias Erzberger.

Die Aufzeichnung der Veranstaltung ist seit dem 18. Juni auf dem Wissenschaftsportal der Gerda-Henkel-Stiftung L.I.S.A. sowie auf dem YouTube-Kanal des Hauses der Geschichte Baden-Württemberg abrufbar.

In seinem Vortrag schilderte Dowe die Hintergründe des Attentats auf den Politiker, der in Württemberg geboren und aufgewachsen ist. Wegen Erzbergers Mitwirkung in der deutschen Waffenstillstandskommission und seines Einsatzes für die Annahme des Versailler Vertrages wurde er in den rechten Kreisen der Weimarer Republik zur Hassfigur. Dieser Hass gipfelte am 26. August 1921 in seiner Ermordung im Schwarzwald durch Angehörige eines Freikorps. Die unterschiedlichen Reaktionen auf seinen Tod spiegelten die verhärteten politischen Fronten im Deutschland der Zwanzigerjahre wider.

In der anschließenden Diskussion wurde das Thema der Erinnerung an Erzberger in Baden-Württemberg besprochen. Aktuelle Nachrichten über Hetze und Drohungen gegen Mandatsträger:innen auf allen Ebenen sowie der Mord an Walter Lübke führten zur Frage nach den Lehren, die aus den damaligen Ereignissen für die heutige Gesellschaft gezogen werden können. Eine:r der Zuschauer:innen wies dabei auf die hervorragende Ermittlungsarbeit der badischen Polizei hin, die bis heute als Vorbild dient.

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